Winterthur

Zürich in der Schweiz ist eine der teuersten Städte der Welt, aber gleich nebenan liegt Winterthur. Nach einer 20-minütigen Zugfahrt komme ich in einem kleinen gemütlichen Städtchen an, in dem viele Studenten wohnen.
Am nächsten Morgen wache ich an einem sonnigen Tag in einer Studenten-WGs auf. Es ist ein Reihenhäuschen direkt neben dem Gelände der Züricher Hochschle für angewandte Wissenschaft (zhaw). Mit einem Kaffee sitze ich an einem massiven Holztisch auf einem blauen Stuhl, blätterte durch ein Kochbuch und bin einfach nur glücklich.



Anschließend spaziere ich bei strahlend blauem Himmel durch die Stadt. Zuerst stoppe ich in einer Brockenhalle. Ich würde es als eine Art Flohmarkt beschreiben. Es gibt Fahrräder, Kleidung, Geschirr, Bilder, und vieles mehr zu kaufen. Ich stöbere eine Weile durch den Raum und laufe dann weiter zum Bahnhof. 
In der Altstadt gibt es eine Einkaufsstraße, die gleichzeitig eine Fußgängerzone ist. Mir gefällt der kleine Bastelladen besonders gut, denn dort gibt es alles, was ich mir nur wünschen konnte.
Über einen Markt, auf dem es Blumen, Wurst, Käse, Obst und Gemüse gibt, komme ich zur Bibliothek. Sehr unscheinbar versteckt sie sich in der Nähe der Kirche. Innen ist die Bibliothek rustikal eingerichtet und läd zum Verweilen ein. Im Lesecafé gibt es gemütliche Sessel und moderne Lampen in einem Raum mit unverputzen, unebenen Steinwänden. Eine Zeit lang beobachte ich das rege Treiben. 
Doch dann laufe ich an der Kirche mit den zwei Türmen vorbei und zurück zum Markt, denn dieser Ort, an dem man so viele Einheimische treffen kann, übt einfach eine starke Anziehung auf mich aus. Die vielen kleinen Cafés in der Altstadt sind niedlich eingerichtet. Viele Menschen genießen die Sonne. Nächstes Mal setze ich mich auf jeden Fall in eins rein.


In Winterthur gibt es viele Kleinigkeiten zu entdecken. Ich habe zum Beispiel gesehen, dass jemand eine Bank im Vorgarten stehen hat, die aus zwei Paletten gebaut wurde. Ebenso gibt es Tische aus diesem Material. Irgendwie scheinen die Schweizer sehr kreativ zu sein. Mir gefällt die Mischung aus modern und antiken Teilen sehr gut. Fest steht: Ich werde wieder kommen!


Nun ich hab es getan. Ich bin wieder nach Winterthur gefahren. Dieses Mal lernte ich andere Seiten der Stadt kennen.
Mit dem Rad fahren eine Freundin und ich auf den Goldenberg. Sie nennt ihn einen Hügel. Ich nenne ihn einen Berg, denn ich finde den Weg ziemlich steil. Wieso fahre ich bei mehr als 30 Grad einen Berg hinaus? Ich kann es nicht sagen, aber der Ausblick war toll. Auf einer Steinmauer ruhten wir uns aus. Von oben konnte ich die Altstadt erkennen, die vielen Berg drum herum und das nächste Städtchen. Der Platz ganz oben heißt Bäumli. Sehr passend.  


Nach der anstrengenden Fahrt brauche ich eine Abkühlung. Wir fahren zur Töss (ausgesprochen: "Töß"). Das ist ein flacher, eiskalter aber glasklarer Fluss. Ich traue mich erst nicht rein, gewöhne mich dann aber schnell daran. In der Sonne ist es sehr angenehm. Es sind zwar einige Menschen unterwegs, aber trotzdem haben wir unserer Ruhe. Die nächsten Badegäste sind viel weiter flussauf oder -abwärts.


Und am Abend lerne ich noch eine Seite von Winterthur kennen: Das Nachtleben.
Wenn es dunkel wird, wird es noch lange nicht ruhig. In der Stadt wimmelt es von jungen Menschen. Zu dritt ziehen wir los. Drei Frauen wollen etwas erleben. Im Cappucchino wird das Bier geholt. Im Bolero und im Albani wird getanzt bis uns die Füße weh tun. Eine lange und lustige Nacht liegt hinter mir. 
Ich habe es immer noch nicht geschafft in eines der Cafés zu gehen. Da bleibt nur eins: Ich komme wieder!