Malta

"In zehn Minuten ist man auf Malta überall", erzählte mir AJ, als mich der Maltese zurück ins Hotel fuhr, weil die Busse ausgefallen sind. Ich weiß nicht so ganz wieso AJ so schnell ist und ich bis zu zwei Stunden irgendwohin brauchte mit dem Bus. Möglicherweise liegt es an dem günstigen (Wochenkarte 6,50 Euro), aber eher schlecht ausgebauten öffentlichen Verkehrssystem. Von dem halten die Malteser nichts, aber ich fand, dass es eine gute Gelegenheit war viel von den Inseln (Malta und Gozo) zu sehen. Man sollte allerdings "busfest" sein, denn viele der Busfahrer fuhren mit voller Geschwindigkeit um Kurven oder an Hindernisse heran und bremsten so spät wie es nur geht.

Besuch im Fischerdorf Marsaxlokk

Das kleine verschlafene Fischerdorf liegt im Südosten der Insel. In einer großen Bucht schaukelten kleine bunt bemalte Boote in den Wellen. Ein Spaziergang dort lohnt sich auf jeden Fall. Von den Restaurants am Hafen hat man einen tollen Ausblick auf diese Bucht und kann den Männern zuschauen, wie sie ihre traditionellen Netze flicken. Jeden Sonntag gibt es einen Fischmarkt.


Gozo hat den besten Strand

Mit einer Fähre setzte ich vom Hafen Cirkewwa (im Norden Maltas) nach Gozo über. Die Fahrt dauerte zirka 25 Minuten und ich würde sie nie bei starkem Wind aushalten.
Mit dem Bus (Tagesticket 1,50 Euro) fuhr ich zu erst nach Viktoria, die Hauptstadt der Insel. Der Hauptplatz wurde gerade bebaut, aber ich konnte mir schon vorstellen, wie schön es dort sein wird, wenn es fertig ist. Mit einem Weißwein in den angrenzenden Restaurants zu sitzen und zu sehen wie die Lichter angehen und die Sonne untergeht, ist bestimmt traumhaft. Zwei Minuten zu Fuß entfernt, ist die Cittadella. Von der Burgmauer hatte ich eine tolle Aussicht über die Insel.
Weiter ging es zum Azure Window im Westen der Insel. Die Busfahrt dauerte nicht lange, aber es beeindruckte mich durch welche kleinen Gassen sich der Busfahrer schlängeln musste. Durch den Wind war das Meer unruhig und aufgewühlt. Die Gischt schäumte an den Felsen hoch. Es sah fantastisch aus. Kein Wunder, dass viele Touristengruppen gleich mit den ihren Bussen dort hin gefahren wurden. Überall waren fotografierende Menschen zu sehen. Ich habe ewig gebraucht, um ein Foto zu schießen auf dem keine anderen Menschen zu sehen sind.


Die Busse, die die Sehenswürdigkeiten ansteuerten, war sehr überfüllt. Ich bin froh, dass ich das Geld dafür gespart habe.
Als letzte Station steuerte ich auf der Insel den Norden an. Der Spaziergang von Marsalforn nach Ramla Bay ging einen Berg steil hinauf und kurz darauf wieder hinunter. Bei direkter Sonneneinstrahlung kam ich da schon etwas ins Schwitzen, aber der Weg hat sich gelohnt. Meiner Meinung nach ist Ramla Bay der schönste Strand Maltas. Wüstenfarbender Sand in einer Bucht und dunkelblaues Wasser, welches an den Strand schwappt. Ramla Bay ist viel größer als die meisten ausgewiesenen Strände bei denen ich manchmal den Sand suchen musste. 



Weltkulturerbe Valletta

Die kleinste Hauptstadt der EU steckt voller beeindruckender Architektur. Farbenfroh schweben unzählige bunte Balkone in den kleinen Gassen der Altstadt.
Ich besuchte die St. John's Co-Cathedral, die von außen unscheinbar ist, aber innen unglaublich prunkvoll ist. Zur Eintrittskarte habe ich einen Audioguide dazubekommen und konnte mir zu vielen Stationen etwas erklären lassen. Früh sein lohnt sich, denn je später man kommt, desto mehr Reisegruppen werden durch diese Attraktion geschleust.



Bei dem Aussichtspunkt im Upper Barakka Garden wird jeden Tag um 12 Uhr eine Kanonenkugel abgeschossen. Das ist ein interessantes Spektakel und die Pflege einer alten Tradition. Auf der gegenüberliegenden Seite kann man die "Drei Städt" sehen. Vittoriosa ist eingebaut von zwei Häfen. Beim Schlendern durch die kleinen Gassen hatte ich eine gute Aussicht. Von dieser Stadt sieht Valletta auch wieder anders aus.
Am anderen Ende von Valletta im kleinen Hafen Marsamxett legt eine kleine Fähre nach Sliema (1,50 Euro pro Person und Fahrt) ab. Die Gelegenheit die Halbinsel der Hauptstadt vom Wasser aus zu entdecken. In Sliema gibt es viele Einkaufsläden und sogar eine Mall, falls jemand etwas kaufen möchte, was er eigentlich auch hier bekommen würde. Ein Spaziergang von Sliema an der Prommenade entlang Richtung St. Julians lohnt sich auf jeden Fall. Zwischen dem Meer und der Prommenade ist nichts außer ein paar Felsen. Unterwegs noch ein Eis holen und dann das Wetter genießen. Auf Malta gibt es mehr als 300 Sonnentage im Jahr. 



Cappuchino auf der Bastion

Bei einem Spaziergang durch die kleine Stadt Rabat, die traditionellen Charm hat, musste ich unbedingt matesische Süßigkeiten probieren. Es ist ein Schiffchen aus knusprigem Teig mit einer schokoladenartigen Füllung. Mir hat die Variante mit Vollmilchschokolade geschmeckt. Außerdem habe ich einen Kranz erstanden, der einen hellen festen Teig hatte. Oben quoll an manchen Stellen eine dunkle Füllung heraus, Sie schmeckte nach Honig, Schokolade und Zitrone. Gut, dass ich es probiert habe, aber öfter muss ich es nicht essen.
Danach lief ich durch die Mdina, eine Festung auf einem Berg. Dort gibt es Läden, in denen traditionelle Handwerkskunst verkauft wird, Kirchen (einige der mehr als 360 Stück auf der Insel) und einen wunderbaren Blick bis zum Meer. Von dem Restaurant Fontanella Tea Garden direkt an der Stadtmauer konnte ich den Blick noch länger genießen. Nicht weit entfernt habe ich zum Beispiel die Kuppel der Kirche in Mosta gesehen. Diese Kuppel hat von außen einen Durchmesser von 54,86 Metern. Von innen ist das beeindruckend und der Bau diese Kirche wurde 1860 fertiggestellt.